Ich habe verschiedene Modelle interaktiven Theaters verglichen und das Buch ‘Theater der Unterdrückten’ von Augusto Boal gelesen. Darin beschreibt er viele verschiedene Ansätze der Interaktion zwischen Darstellern und Publikum. Das meiste davon war aber eher nicht anwendbar auf mein Projekt.
Bisher habe ich eine Szene, in der ich das Publikum auffordere, mein Seil hoch zu ziehen und mich dadurch in der Luft zu halten. Ich übergebe ihnen damit die Verantwortung für meine Sicherheit und die Möglichkeit etwas Solidarisches zu tun. Ich vertraue ihnen, weil ich weiß, dass der Mensch dem Menschen in den allermeisten Fällen eben kein Wolf ist.
Außerdem liegt auf jedem Platz zu Beginn der Vorstellung ein Blatt mit einer persönlichen Frage und ein Stift. Später in der Performance frage ich, ob jemand seine Antwort teilen will.
Die interaktiven Elemente sollen je nach aktuellen Covid-Regelungen angepasst werden können. Gibt es keine Restriktionen, kann das Publikum direkt körperlich eingebunden werden. Muss Abstand gehalten werden, können Gedanken auf Papier notiert werden und bei einem neuerlichen Lockdown können die individuellen Geschichten im Chat einer Zoomskonferenz geteilt und von mir in den gesprochenen Text eingebaut werden.
Hier ein paar Antworten aus dem Publikum auf die Frage ‘Wann fühlst du dich lebendig?’:
“Wenn ich verbunden bin mit den anderen. Wenn ich fliege, wenn ich liebe, wenn ich geliebt werde, wenn ich Blödsinn mache, wenn ich nicht weiter weiß.”